Das Besondere an einem Geopark ist der unmittelbare Einblick in geologische Vorgänge und damit in die Erdgeschichte. Es hat einfach enormen Erlebniswert, Fossilien in dem ursprünglichen Gestein zu sehen und über ihr geologisches Alter und ihre Lebensräume zu erfahren. Genauso faszinierend ist es, die Hintergründe von Bruchstrukturen im Gestein, Höhlen und Lagerstätten kennen zu lernen. Die vier österreichischen UNESCO-Geoparke sind von großer landschaftlicher Vielfalt und jeder für sich bietet ideale Möglichkeiten, die rund 470 Millionen Jahre geologischer Geschichte des Alpenraums zu erleben.
Auch in englischer Sprache erhältlich.

Es freut mich sehr, dass der fünfte Band des Natur- und Kulturerlebnisführers der Universität Salzburg die vier UNESCO-Geoparke in Österreich erstmals gemeinsam versammelt und vorstellt. Schließlich wurde erst vor wenigen Monaten bei der 38. Generalkonferenz der UNESCO im November 2015 die Entscheidung getroffen, das Globale Geopark-Netzwerk bei der UNESCO zu verankern. Seither liegen nun offiziell vier der weltweit über 120 UNESCO Geoparke in Österreich, namentlich die Geoparke Steirische Eisenwurzen, Karnische Alpen, Erz der Alpen und der österreichisch-slowenische Geopark Karawanken. Die UNESCO ist seit langem im Bereich der Geowissenschaften aktiv: Seit über 40 Jahre betreut sie ein erfolgreiches geowissenschaftliches Programm, das IGCP (International Geoscience Programme), das seit 1972 die weltweite Zusammenarbeit zwischen Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftlern fördert, an innovativen Forschungsansätzen arbeitet und multidisziplinäre Beobachtungsnetzwerke betreut. Seit 2002 unterstützt die UNESCO die Zertifizierung von Geoparken im internationalen Netzwerk. UNESCO Globale Geoparke sind keine neue Kategorie von Schutzgebieten, sondern sie bieten die Möglichkeit, den Schutz von Landschaft und Naturdenkmälern im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Fragen zu sehen: mit dem globalen Klimawandel, dem Erhalt von natürlichen Ressourcen, der Katastrophenvorsorge etc. UNESCO-Geoparke ermöglichen es darüber hinaus, den Menschen vor Ort ihr geologisches Erbe näherzubringen, die Identifikation mit der Region zu stärken sowie Tourismus und Regionalentwicklung zu fördern. Der vorliegende fünfte Band folgt einmal mehr der bereits etablierten Publikationsreihe rund um die Anerkennung des vielfältigen geologischen Erbes in Österreich. In einer breit angelegten und allgemeinen Darstellung zeigen sich Vielfalt und Besonderheiten der vier Geoparke in Österreich nicht nur aus naturkundlicher und geobotanischer, sondern auch aus historischer und kultureller Perspektive. Zudem führen die 20 im Band vorgeschlagenen Wanderrouten interessierte Bewohnerinnen und Bewohner sowie Besucherinnen und Besucher der Geoparke zu einzigartigen Landschaften, besonderen Fossil- oder Mineralfundstellen und bedeutenden geologischen Formationen in Österreich. Im Namen der Österreichischen UNESCO-Kommission bedanke ich mich bei den Herausgebern, Autorinnen und Autoren für die Initiative und wünsche den Lesenden und Interessierten bei den Erkundungstouren des Bandes viel Freude!






Rezensionen
Es gibt noch keine Rezensionen.