Bayerische Akademie der Wissenschaften (Herausgeber)
Soziale Insekten in einer sich wandelnden Welt
Rundgespräche der Kommission für Ökologie Bd. 43
Rundgespräch am 11. März 2014 in München
2014. [Deutsch] - 144 Seiten, 46 Farb- und 40 Schwarzweißabbildungen, 3 Tabellen.
24 x 17 cm. Paperback
ISBN: 978-3-89937-179-6
Der Band enthält die überarbeiteten Vorträge und Diskussionen einer gleichnamigen Fachtagung im Frühjahr 2014, ergänzt mit einem Register der im Buch genannten Organismen und einem Schlagwortverzeichnis. Er gibt einen faszinierenden Einblick in die Welt sozialer Insekten – von der chemischen Kommunikation über Lernen und Gedächtnisbildung bis hin zur Pilzzucht bei Blattschneiderameisen – und erläutert die Ursachen und Konsequenzen der derzeitigen Veränderungen des Lebensraumes sozialer Insekten an einigen Beispielen. Das Buch richtet sich gleichermaßen an Fachleute wie an interessierte Laien.
Organisatoren des Rundgesprächs: Prof. Dr. Jürgen HEINZE, Prof. Dr. Andreas BRESINSK
Mit Beiträgen von:
Prof. Dr. Manfred AYASSE, Prof. Dr. Nico BLÜTHGEN, Prof. Dr. Sylvia CREMER, Prof. Dr. Susanne FOITZIK, Prof. Dr. Jürgen HEINZE, Prof. Dr. Judith KORB, Prof. Dr. Randolf MENZEL, Prof. Dr. Robin F. MORITZ, Prof. Dr. Flavio ROCES, Prof. Dr., Ingolf STEFFAN-DEWENTER, Priv.-Doz. Dr. Volker WITTE.
In Staaten lebende Insekten (Ameisen und Termiten, soziale Bienen- und Wespenarten) gehören zu den heimlichen Herrschern unserer Erde. Sie spielen in nahezu jedem terrestrischen Ökosystem eine zentrale Rolle, sei es als Bestäuber von Blütenpflanzen, als Räuber kleiner Arthropoden oder indirekt als Pflanzen»fresser«, zum Beispiel durch die Haltung von Blattläusen oder die Symbiose mit Pilzen. Ihr enormer evolutionärer Erfolg beruht auf ihrer Staatenbildung: Soziale Insekten leben in Gruppen, die sich durch eine gut funktionierende Arbeitsteilung zwischen reproduktiven und nicht reproduktiven Individuen auszeichnen. Durch Kommunikation und Selbstorganisation schaffen es soziale Insekten trotz ihrer Kleinheit, riesige, komplexe Nester, Straßen oder Brücken zu bauen oder ergiebige Ressourcen effektiv zu nutzen. Dadurch beeinflussten sie über Jahrmillionen die Natur wesentlich.
Seit einigen Jahren häufen sich aber Negativnachrichten über soziale Insekten: Die Wildbienen sind bedroht und damit die Bestäubung nicht nur der Wildpflanzen, sondern auch unserer Kulturpflanzen. Ganze Honigbienenvölker sterben aus unbekannter Ursache aus. Im Mittelmeerraum breiten sich dagegen aus anderen Teilen der Welt eingeschleppte Ameisenarten mit großer Geschwindigkeit aus und verdrängen einheimische Arten. Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig, unter anderem spielen Klimaveränderung, die Intensivierung der Landnutzung und die fortschreitende Globalisierung von Flora und Fauna eine Rolle.
Verzeichnis der Vortragenden und der Diskussionsteilnehmer am Rundgespräch 5-6
Vorwort 7
Begrüßung durch den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 9-10
Begrüßung durch den Vorsitzenden der Kommission für Ökologie 11
Jürgen HEINZE: Einführung in das Rundgespräch 13-15
Manfred AYASSE: Chemische Kommunikation bei Hummeln 17-28
Diskussion 29-30
Judith KORB: Sozialverhalten bei Termiten 31-37
Diskussion 37-38
Susanne FOITZIK: Sklavenhaltung bei Ameisen 39-52
Diskussion 51-52
Flavio ROCES: Unterirdische Landwirtschaft bei Blattschneiderameisen 53-62
Diskussion 63-64
Sylvia CREMER: Soziale Immunität: Wie sich der Staat gegen Pathogene wehrt 65-72
Diskussion 73-74
Randolf MENZEL: Wie Pestizide (Neonicotinoide) die Navigation, die Tanz-Kommunikation und das Lernverhalten von Bienen verändern 75-83
Diskussion 84-85
Robin F. MORITZ: Die Ursachen des weltweiten Bienensterbens 87-94
Diskussion 95-97
Nico BLÜTHGEN: Auswirkung der Landnutzung auf Bestäubernetzwerke 99-109
Diskussion 110-112
Ingolf STEFFAN-DEWENTER: Der Einfluss von Klimawandel und Habitatverlust auf Bestäuber und ihre Funktionen 113-122
Diskussion 123-124
Volker WITTE: Invasive Ameisen: Superkolonien – super Dominanz 125-134
Diskussion 135-136
Verzeichnis der Organismen(gruppen) 137-138
Schlagwortverzeichnis 139-142
In Staaten lebende Insekten (Ameisen und Termiten, soziale Bienen- und Wespenarten) gehören zu den heimlichen Herrschern unserer Erde. Sie spielen in nahezu jedem terrestrischen Ökosystem eine zentrale Rolle, sei es als Bestäuber von Blütenpflanzen, als Räuber kleiner Arthropoden oder indirekt als Pflanzen»fresser«, zum Beispiel durch die Haltung von Blattläusen oder die Symbiose mit Pilzen. Ihr enormer evolutionärer Erfolg beruht auf ihrer Staatenbildung: Soziale Insekten leben in Gruppen, die sich durch eine gut funktionierende Arbeitsteilung zwischen reproduktiven und nicht reproduktiven Individuen auszeichnen. Durch Kommunikation und Selbstorganisation schaffen es soziale Insekten trotz ihrer Kleinheit, riesige, komplexe Nester, Straßen oder Brücken zu bauen oder ergiebige Ressourcen effektiv zu nutzen. Dadurch beeinflussten sie über Jahrmillionen die Natur wesentlich.
Seit einigen Jahren häufen sich aber Negativnachrichten über soziale Insekten: Die Wildbienen sind bedroht und damit die Bestäubung nicht nur der Wildpflanzen, sondern auch unserer Kulturpflanzen; ganze Honigbienenvölker sterben aus unbekannter Ursache aus; im Mittelmeerraum breiten sich dagegen aus anderen Teilen der Welt eingeschleppte Ameisenarten mit großer Geschwindigkeit aus und verdrängen einheimische Arten. Die Gründe für diese Entwicklungen sind vielfältig, unter anderem spielen Klimaveränderung, die Intensivierung der Landnutzung und die fortschreitende Globalisierung von Flora und Fauna eine Rolle.
Der aktuelle Berichtsband der Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gibt einen Einblick in verschiedene Aspekte der faszinierenden Welt sozialer Insekten – von der chemischen Kommunikation über Lernen und Gedächtnisbildung bis hin zur Pilzzucht bei Blattschneiderameisen – und erläutert Ursachen und Konsequenzen der derzeitigen Veränderungen des Lebensraumes sozialer Insekten an einigen Beispielen.
Der Band enthält die überarbeiteten Vorträge und Diskussionen einer gleichnamigen Fachtagung im Frühjahr 2014, ergänzt mit einem Schlagwortverzeichnis. Unser Dank gilt allen, die zum Entstehen des Buches beigetragen haben, allen voran den Referentinnen und Referenten des damaligen Rundgesprächs.
Jürgen HEINZE, Andreas BRESINSKY
Vortragende (*) und Diskussionsteilnehmer
*Ayasse, Manfred, Prof. Dr., Universität Ulm, Institut für Experimentelle Ökologie, Ulm
Bader, Werner, Bayerischer Rundfunk, Hörfunk, München
Benker, Ullrich, Dr., Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Pflanzenschutz, Freising
*Blüthgen, Nico, Prof. Dr., Technische Universität Darmstadt, Fachbereich Biologie, Darmstadt
*Cremer, Sylvia, Prof. Dr., Institute of Science and Technology Austria (IST Austria), Klosterneuburg
*Foitzik, Susanne, Prof. Dr., Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Zoologie, Abteilung Evolutionsbiologie, Mainz
Freier, Korbinian, Dr., Bayerisches Landesamt für Umwelt, Referat Medienübergreifende Umweltbeobachtung, Augsburg
Geissler, Oliver, Dr., Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie (Zoologie II), Biozentrum, Würzburg
Gietl, Christine, Prof. Dr., Technische Universität München, Lehrstuhl für Botanik, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Freising
Grill, Erwin, Prof. Dr., Technische Universität München, Lehrstuhl für Botanik, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Freising
Gschlößl, Tanja, Prof. Dr., Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Referat Klimapolitik, Klimaforschung, München
Hederer, Manfred, Deutscher Berufs- und Erwerbs-Imker-Bund e.V., Präsident, Utting
*Heinze, Jürgen, Prof. Dr., Universität Regensburg, Biologie I: Evolution, Verhalten und Genetik, Regensburg
Herm, Dietrich, Prof. em. Dr., Pullach
Hoffmann, Karl-Heinz, Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult., Bayerische Akademie der Wissenschaften, Präsident, München
Hoppe, Brigitte, Prof. i.R. Dr., Münchner Zentrum für Wissenschafts- und Technikgeschichte (MZWTG), Geschichte der Naturwissenschaften, c/o Deutsches Museum, München
Kinkel, Ulrich, Landesverband Württembergischer Imker e.V., Präsident, Reichenbach
Klein, Hans, MR, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Referat Schaf- und Kleintierzucht und -haltung, Bienenzucht, München
*Korb, Judith, Prof. Dr., Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Biologie I (Zoologie): Evolutionsbiologie und Ökologie, Freiburg
Lingenauber, Martin, Dipl.-Ing., Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Institut für Robotik und Mechatronik, Abteilung Perzeption und Kognition, DLR Oberpfaffenhofen, Wessling
Maske, Peter, Deutscher Imkerbund e.V., Präsident, Wachtberg
Matern, Mine, Prof. Dr., Sachverständige für Lebensmittel, München
*Menzel, Randolf, Prof. Dr., Freie Universität Berlin, Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie – Neurobiologie, Berlin
*Moritz, Robin F., Prof. Dr., Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Biologie, Zoologie: Molekulare Ökologie, Halle
Renner, Susanne, Prof. Dr., Ludwig-Maximilians-Universität München, Systematische Botanik und Mykologie, München
*Roces, Flavio, Prof. Dr., Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie (Zoologie II), Biozentrum, Würzburg
Rosenkranz, Peter, Dr., Universität Hohenheim, Landesanstalt für Bienenkunde, Stuttgart
*Steffan-Dewenter, Ingolf, Prof. Dr., Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie (Zoologie III), Biozentrum, Würzburg
Süßenbach, Dirk, Dr., Umweltbundesamt, Fachgebiet Pflanzenschutzmittel, Dessau-Roßlau
Stetter, Karl O., Prof. i.R. Dr., Bayerische Akademie der Wissenschaften, Kommission für Ökologie, München
Tanner, Widmar, Prof. em. Dr., Universität Regensburg, Lehrstuhl für Zellbiologie und Pflanzenbiochemie, Regensburg
*Witte, Volker, Priv.-Doz. Dr., Ludwig-Maximilians-Universität München, Department Biologie II: Verhaltensökologie, Planegg-Martinsried
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