Während der Einsatz der Gentechnik im medizinischen Bereich mittlerweile akzeptiert und unstrittig ist, lehnt eine Vielzahl von Verbrauchern gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Die Vorteile gentechnisch modifizierter Pflanzen, wie z.B. die Herbizidtoleranz, liegen bisher ausschließlich auf Seiten der Landwirte und der großen Firmen. Direkte Vorteile für den Verbraucher, die eine Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhen könnten, wären z.B. glutenfreies Getreide, mit bestimmten gesundheitsfördernden Fettsäuren angereicherte Ölfrüchte, nitratarmes Gemüse oder von allergenen Nahrungsbestandteilen befreite Pflanzen. Durch Sicherheitsstudien sowie eine klare Kennzeichnung müsste jedoch grundsätzlich gewährleistet sein, dass keine Allergien aufgrund artfremder, neu in Pflanzen eingebrachter Inhaltsstoffe auftreten bzw. diese von betroffenen Verbrauchern vermieden werden können. Dass im Bereich der Kennzeichnung auf europäischer Ebene großer Bedarf nach einer verbesserten Rechtsgrundlage herrscht, wird an mehreren Beispielen aufgezeigt. Heftig umstritten ist auch, ob es angesichts der weltweiten Produktion gentechnisch veränderter Nahrungsmittelbestandteile überhaupt noch möglich oder sinnvoll ist, ein Produkt als »gentechnikfrei« zu kennzeichnen.
Organisation: Prof. Dr. Hans STEINHART, Prof. Dr. Widmar TANNER
Referenten: Gottfried BREM (Veterinärmed. Univ. Wien), Walter DOERFLER (Universität zu Köln), Hans Günter GASSEN (TU Darmstadt), Matthias HORST (Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.), Klaus-Dieter JANY (Bundesforschungsanstalt für Ernährung), Ulrich NÖHLE (Nestlé Deutschland AG), Johannes RING (TU München), Hans STEINHART (Univ. Hamburg), Widmar TANNER (Univ. Regensburg), Hubert WEIGER (Bund Naturschutz in Bayern e.V.), Gerhard WENZEL (TU München)
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.