Die Familie der Gräser (Poaceae = Gramineae) ist nicht nur weltweit verbreitet, sondern mit über 700 Gattungen und ca. 10 000 Arten eine der umfangreichsten Familien der Blütenpflanzen. Gräser sind vorherrschende Bestandteile vieler Pflanzengesellschaften und prägen als Grasländer in Gestalt von Wiesen, Weiden, Steppen, Prärien oder Savannen in großen Teilen der Kontinente das Landschaftsbild. Sie stellen in Form von Getreide (z.B. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer ebenso wie Hirse, Mais und Reis) die Grundlage für die Ernährung der Weltbevölkerung dar, sind aber auch als Primärproduzenten für die Ernährung großer Tiergruppen und – indirekt über die Weidewirtschaft – des Menschen von elementarer Bedeutung.
Der vorliegende Berichtband beschreibt einerseits die Verbreitung der Gräser sowie ihre Besonderheiten und ihre Bedeutung für den Menschen und stellt andererseits die derzeitige und zukünftige Nutzung der Grasländer dar, in der sich in Mitteleuropa derzeit ein starker Wandel vollzieht: Die Milchviehhaltung, die einst völlig vom Grünland abhing, wird dieses in Zukunft nur noch in geringem Umfang benötigen. Andere extensivere Nutzungsformen (z.B. Mutterkuh-, Schaf-, Pferde-, Wildhaltung) oder Alternativen zur Verwendung des Mähgutes (z.B. Energie-, Treibstoffgewinnung) können diesen Prozess bisher nicht ausgleichen. Seitens des Naturschutzes wird die Erhaltung extensiv genutzten Grünlandes wegen seines hohen Artenreichtums betrieben, aber auch dies bedarf der arbeitsintensiven Pflege. Auch ist eine Landschaftsveränderung durch Verbuschen und Verstrauchen brachliegender Flächen besonders in touristisch attraktiven Gebieten nicht erwünscht.
Organisation: Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang HABER, Priv.-Doz. Dr. Ehrentraud BAYER
Mit Beiträgen von: Ehrentraud BAYER, Michael DIEPOLDER, Martin ELSÄSSER, Wolfgang HABER, Michael PETERS & Martinus FESQ-MARTIN, Josef H. REICHHOLF, Hans SCHNYDER, Karl-Friedrich SCHREIBER, Hubert ZIEGLER
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