Aus dem Pliozän und Villafranchium Chinas werden 29 fossile Hyaenidenreste beschrieben, davon stammen 24 aus dem Yushe-Becken, vier aus Nihowan und ein Exemplar aus Mianchi. Darunter befinden sich acht vollständige Schädel mit dazugehörigen Unterkiefern. Es sind die Gattungen Chasmaporthetes, Pliohyaena und Crocuta vertreten.
Innerhalb der Hyaeniden des Rusciniums und Villafranchiums von Eurasien können auf der Basis der Schädelmerkmale verschiedene Schwestergruppen-Beziehungen festgestellt werden. Sie lassen sich als ((Crocuta, Pliohyaena) Hyaena) Chasmaporthetes ausdrücken. Euryboas wird als Synonym von Chasmaporthetes betrachtet. VIRET’s zu weit gefaßte Art »Euryboas lunensis« muß in zwei selbständige Arten, Chasmaporthetes bielawskyi und Chasmaporthetes lunensis aufgeteilt werden. Der von HENDEY (1978) als Adcrocuita australis bestimmte Unterkiefer erweist sich als ein Beleg der Gattung Chasmaporthetes.
Pliocrocuta, Pachycrocuta und Plesiocrocuta werden als Synonyme von Pliohyaena angesehen. Pliohyaena pyrenaica, perrieri und brevirostris stehen sich in ihren Merkmalen sehr nahe und stellen wahrscheinlich aufeinanderfolgende Stadien ein und derselben Evolutionslinie dar, die sich im Villafranchium sehr rasch entwickelte. Aus diesem Grund kann die relative Verdickung der Prämolaren als biostratigraphisches Kriterium verwendet werden.
»Hyaena« honanensis wurde von ZDANSKY (1924) auf der Basis eines heterogenen Materials beschrieben, welches teilweise der Gattung Crocuta, teilweise aber Adcrocuta eximia angehört. Aus dem ZDANSKY’schen Material wird ein hinteres Schädelfragment als Holotyp der Art gewählt.
Lycyaena wird als Angehörige der Chasmaporthetes-Stammgruppe angesehen und Leecyaena lycyaenoides erweist sich als Übergangsform zwischen Pliohyaena und Hyaenictis graeca. Die Schädel und Unterkiefer, die von DE BEAUMONT (1968) aus Samos beschrieben wurden, bilden die Stammgruppe von Pliohyaena und Crocuta.
Die vollständige Ablagerungsserie des Yushebeckens kann anhand der Lithologie in fünf Niveaus untergliedert werden. Sie lassen sich mit den Niveaus MN 13 bis MN 18 (17?) der europäischen MEIN- Gliederung korrelieren. Hajnacka und Villarroya werden mit MN 16a gleichgesetzt, während les Etouaires sich dem Niveau von St. Vallier nähert.
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