Wilhelm Gümbel wurde am 11.2.1823 als jüngster von elf Brüdern im rheinpfälzischen Dannenfels geboren. Sein Studium absolvierte er in München und Heidelberg, wo er sich vor allem mit Geologie, Mineralogie und Bergbaukunde befasste. Nach ausgezeichnetem Staatsexamen in München begann Gümbel 1848 als Berg- und Salinenpraktikant auf einer Kohlengrube in St. Ingbert im Saarland zu arbeiten. König Max II. berief ihn am 14. April 1851 – also vor 150 Jahren – nach München, um mit der systematischen geologischen Kartierung Bayerns zu beginnen. Gümbel leitete die Kartierarbeiten, unterstand jedoch einer geognostischen Aufsichtskommission. Nach der Auflösung dieser Kommission im März 1856 übernahm Gümbel die Führung des »geognostischen Bureaus« und leitete es bis zu seinem Tod, am 18. Juni 1898, mit großem Erfolg. Die Resultate der Untersuchungen veröffentlichte er zwischen 1861 und 1891, in der »Geognostischen Beschreibung des Königreichs Bayern«. Die umfangreichen Bände und geologischen Karten sind sein Lebenswerk und nach wie vor die Standardliteratur der bayerischen Geologie. Darüber hinaus hat Gümbel auf fast allen Gebieten der Geowissenschaften Hervorragendes geleistet. Dafür wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil. So erhielt er z.B. 1882 das Ritterkreuz des königlichen Verdienstordens der Bayerischen Krone, das mit dem persönlichen Adel verbunden war. Für seine Verdienste um die Münchner Wasserversorgung verlieh man Gümbel am 1. Januar 1889 das Ehrenbürgerrecht der Stadt.
Carl Wilhelm von Gümbel (1823-1898) (E-Book)
2001. [Deutsch] – 204 Seiten, 101 z.T. farbige Abbildungen.
24,5 x 21,3 cm, Hardcover.
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Friedrich SCHULTZ (1846) schrieb in der Vorrede zu seiner »Flora der Pfalz« über Wilhelm Gümbel: »… der jüngere, der sich zu München dem Bergfache widmet, ist der Mann, der einmal, ich sehe es im Geiste voraus, unserer Geologie und Geognosie eine neue Wendung geben wird. …«. Rund zwei Jahrzehnte nachdem diese Zeilen gedruckt worden waren, gehörte Gümbel zu den bedeutendsten Geologen seiner Zeit.
Hubert SCHMID: Vorwort 7
Thomas SPERLING: Wilhelm Carl von Gümbel 9
Reinhard STREIT: Der Beginn der geologischen Landesaufnahme in Bayern und die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse 91
Hans WOLFF: Geologische Karten Bayerns zur Zeit Gümbels 119
Herbert HAGN: Carl Wilhelm von Gümbel (1823-1898) als Paläontologe 131
Ernst OTT: Die Rolle Gümbels bei der Erforschung fossiler Wirtelalgen 139
Helmut MAYR: Eozoon bavaricum GÜMBEL oder die Jagd nach dem »Tier der Morgenröte« 145
Elmar LINHARDT: Kleine Wissenschaftsgeschichte der Geologie am Beispiel der Arbeiten Gümbels zur Petrographie der Ganggesteine des Fichtelgebirges 151
Elmar LINHARDT: Gümbels moderne Sicht zur Lagerstättengenese des Sulfiderzvorkommens am Silberberg bei Bodenmais 157
Gerhard LEHRBERGER: Der Pfahl im Bayerischen Wald – ein geologisches und landschaftliches Lieblingsmotiv Carl Wilhelm von Gümbels 165
Reinhard STREIT: Der Beginn einer chemischen Analytik für die geologische Landesaufnahme in Bayern 175
Helmut MAYR: Verzeichnis der Veröffentlichungen Carl Wilhelm von Gümbels 183
Index 197
»Wenigen Menschen ist es beschieden, sich durch eigene Kraft ein der Zeiten Flucht überdauerndes Denkmal zu setzen« schrieb Ludwig von Ammon im Jahr 1899 in einem Nekrolog auf den Oberbergdirektor Prof. Dr. Carl Wilhelm von Gümbel kurz nach dessen Tod. Das zeigt die unmittelbare Wertschätzung der Leistung Gümbels durch seinen Mitarbeiter und Nachfolger im Amt.
Aber schon vor Beginn seiner außerordentlich erfolgreichen beruflichen Laufbahn hat der junge Gümbel ganz offensichtlich zu großen Hoffnungen Anlaß gegeben. Der Botaniker und Apotheker Friedrich Schultz schrieb jedenfalls im Jahr 1846: »... der jüngere, der sich zu München dem Bergfache widmet, ist der Mann, ich sehe es im Geiste voraus, unserer Geologie und Geognosie eine neue Wendung geben wird ...«.
Heute, mehr als hundert Jahre nach Gümbels Tod können wir den Wert seines Schaffens objektiv einschätzen. Wir sehen, was geblieben ist, und wir können sein Werk in die Gesamtentwicklung einordnen. Daher können wir heute beurteilen, daß die damaligen Visionen richtig waren.
Carl Wilhelm von Gümbel ist der bedeutendste Geologe Bayerns. Er hat zur Entwicklung der Geologie zu einer modernen Naturwissenschaft ganz erheblich beigetragen, und er ist der Begründer der modernen geowissenschaftlichen Landesaufnahme in Bayern.
Unter seinen mehr als 400 wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind die umfangreichen Bände zur »Geognostischen Beschreibung des Königreichs Bayern«, die nach wie vor zu den Standardwerken der bayerischen Geologie gehören. Vor allem wegen ihrer Fülle an exakten naturwissenschaftlichen Beobachtungen werden sie heute noch häufig benutzt. Es war daher sehr zu begrüßen, daß zum 100. Todestag im Jahr 1998 dieses, aus vier Bänden bestehende Hauptwerk Gümbels einschließlich der zugehörigen »Geognostischen Karten« als Faksimile-Nachdruck erschienen ist.
Das Ziel Gümbels wissenschaftlicher Arbeit war praktisch motiviert, da geologische Informationen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, also auf einem Höhepunkt der Industrialisierung in Deutschland, dringend benötigt worden sind. Heute kommen zu den traditionellen praktischen Anforderungen an die Geologie noch diejenigen hinzu, die sich aus dem Umwelt- und Naturschutz und dem Streben nach einer nachhaltigen Entwicklung ergeben. Gümbels Vorarbeiten sind auch hierfür, d.h. für die Zukunft bedeutsam.
Zum 150-jährigen Jubiläum seiner Berufung zur »geognostischen Untersuchung des Königreichs Bayern« - im April 1851 - werden mit dem vorliegenden Band das Leben, die Person und das Werk der Forscherpersönlichkeit Carl Wilhelm von Gümbels dokumentiert und gewürdigt. Den Autoren ist eine fundierte und lebendige Darstellung gelungen.
Prof. Dr. Hubert SCHMID
Präsident des Bayerischen Geologischen Landesamtes
Prof. Dr. Herbert HAGN, Institut für Paläontologie und historische Geologie, München
Dr. Gerhard LEHRBERGER, Lehrstuhl für Allgemeine, Angewandte und Ingenieur-Geologie, Technische Universität München, München
Dr. Elmar LINHARDT, Bayerisches Geologisches Landesamt, Außenstelle Marktredwitz, Marktredwitz
Dr. Helmut MAYR, Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Funktionseinheit Paläontologie, München
Prof. Dr. Ernst OTT, Lehrstuhl für Allgemeine, Angewandte und Ingenieur-Geologie, Technische Universität München, München
Prof. Dr. Hubert SCHMID, Bayerisches Geologisches Landesamt, München
Thomas SPERLING, Bayerisches Geologisches Landesamt, München
Dr. Reinhard STREIT, München
Dr. Hans WOLFF, Stockdorf
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