Die Sahara ist eine der faszinierendsten Regionen der Erde. Von jeher werden die Menschen von ihr magisch angezogen. In diesem Buch wird diese größte Trockenwüste der Erde als Lebensraum beschrieben. Zunächst werden die Erdgeschichte und die Klimaverhältnisse dargestellt, die zur Entstehung dieser Wüste geführt haben. Es folgt die Biologie der Pflanzen und Tiere, wobei die Anpassungen an die extremen Lebensbedingungen besonders beleuchtet werden. In dem Kapitel »Pflanzen der Sahara« sind rund 250 Pflanzenarten abgebildet und anhand ihrer charakteristischen Merkmale beschrieben. Auch die Landschaft und ihre Tierwelt werden mit zahlreichen Fotos, meist vom Autor selbst, dargestellt. Zur Verdeutlichung von Zusammenhängen dienen anschauliche Grafiken. Was am Beispiel der Sahara gezeigt wird, lässt sich auch auf andere Trockengebiete übertragen. Wer sich für Wüsten und ihre naturkundlichen Zusammenhänge interessiert, wird das Buch mit Gewinn in die Hand nehmen. Es ist ein Nachschlagewerk für alle, die sich für den Lebensraum »Wüste« begeistern, und ein Begleiter auf eigenen Reisen.
SAHARA
2012. [Deutsch] – 192 Seiten, 379 Farbabbildungen.
24,5 x 21,3 cm, Hardcover.
28,00 €
zzgl. Versandkosten / Versandkostenfrei in D
Vorwort 7
Geleitwort 8
Danksagung 8
Reisegenossen 8
Führer 8
Die Sahara – ein Wüstenkontinent 9
Erdgeschichte 10
Präkambrium 11
Paläozoikum 12
Unteres Paläozoikum 13
Mittleres Paläozoikum 13
Oberes Paläozoikum 14
Mesozoikum 16
Känozoikum 18
Quartär 18
Geomorphologie 19
Landschaftliche Grobgliederung 19
Gebirgsmassive und Vulkane 19
Plateaus und Schichtstufenlandschaften 21
Wadisysteme 21
Becken und Senken 23
Dünengebiete 24
Dünenformen 25
Alter von Dünen 27
Fossile Dünen 27
Nebka (Kupste) 27
Physikalische Verwitterung 27
Chemische Verwitterung 28
30
Klima und Wüstenbildung 32
Eine Wendekreiswüste 32
Passat und Ostjet 32
Niederschläge 34
Temperatur 34
Windverhältnisse 35
Klima und Lebensraum im Wandel 35
Geomorphologie, Bodenkunde und Hydrologie 35
Flora, Fauna und Besiedlung durch den Menschen 36
Höhenzonierung von Ahaggar und Tibesti 38
Änderungen im Holozän 38
Stammt der Mensch aus dem Sahel? 39
Zwei Einwanderungswellen von Afrika nach Eurasien: Homo erectus und Homo sapiens 40
Skelettfunde in der Sahara 40
Artefakte und deren Produzenten 40
Acheuléen 41
Atérien 41
Epipaläolithikum 42
Neolithikum (Jungsteinzeit) 45
Pferde- und Kamelzeit 47
Metallzeit im Postneolithikum 47
Neuzeit 48
Überlebensstrategien der Pflanzen 48
Morphologisch-anatomische Anpassungen 48
Wurzeln und Wurzelsysteme 49
Physiologie 50
Dürreresistenz 50
Wasserhaushalt und Wasserleitung 51
Photosynthese 53
Salz 56
Samenverbreitung und Keimung – Risikominimierung 57
Die Dattelpalme 61
Ausgewählte charakteristische Pflanzengesellschaften 62
Edaphische Klassifikation 62
Bioklimatische Klassifikation 63
Tiere zwischen Savanne und Wüste 64
Heutige Fauna 64
Säuger 65
Vögel 68
Vogelarten im Air-Gebirge zwischen Agadez und Iferouane (März 1983) 72
Vogelzug Non-Stop oder von Oase zu Oase 72
Reptilien 73
Amphibien 78
Fische 78
Gliederfüßer (Arthropoda) 78
Insekten (Insecta) 79
Spinnentiere (Arachnida) 84
Überlebensstrategien der Tiere in der Wüste 86
Wirbellose Tiere 86
Wirbeltiere 88
Pflanzen der Sahara 93
Moraceae (Maulbeergewächse) 93
Urticaceae (Brennnesselgewächse) 94
Thymelaeaceaea (Seidelbastgewächse) 94
Cynomoriaceae (Hundskolbengewächse) 94
Polygonaceae (Knöterichgewächse) 94
Aizoaceae (Eiskrautgewächse) 96
Caryophyllaceae (Nelkengewächse) 96
Amaranthaceae (Fuchsschwanzgewächse) 96
Chenopodiaceae (Gänsefußgewächse) 98
Menispermaceae (Mondsamengewächse) 102
Papaveraceae (Mohngewächse) 102
Capparaceae (Kaperngewächse) 102
Brassicaceae (Kreuzblütler) 102
Bombacaceae (Wollbaumgewächse) 108
Resedaceae (Resedagewächse) 108
Rosaceae (Rosengewächse) 108
Fabaceae (Hülsenfrüchtler) 108
Mimosoideae 110
Faboideae 112
Caesalpinioideae 116
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse) 116
Zygophyllaceae (Jochblattgewächse) 120
Rutaceae (Rautengewächse) 124
Malvaceae (Malvengewächse) 124
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse) 124
Rhamnaceae (Kreuzdorngewächse) 128
Anacardiaceae (Sumachgewächse) 128
Frankeniaceae (Frankeniengewächse) 128
Tamaricaceae (Tamariskengewächse) 128
Loranthaceae (Riemenblumengewächse) 128
Cistaceae (Zistrosengewächse) 131
Myrtaceae (Myrtengewächse) 131
Apiaceae (Doldenblütler) 131
Plumbaginaceae (Bleiwurzgewächse) 131
Sapotaceae (Breiapfelgewächse) 131
Salvadoraceae (Senfbaumgewächse) 135
Oleaceae (Ölbaumgewächse) 135
Gentianaceae (Enziangewächse) 135
Asclepiadaceae (Schwalbenwurzgewächse) 135
Convolvulaceae (Windengewächse) 135
Solanaceae (Nachtschattengewächse) 135
Scrophulariaceae (Rachenblütler) 140
Orobanchaceae (Sommerwurzgewächse) 140
Boraginaceae (Raublattgewächse) 140
Lamiaceae (Lippenblütler) 144
Plantaginaceae (Wegerichgewächse) 144
Rubiaceae (Rötegewächse) 148
Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) 148
Asteraceae (Korbblütler) 148
Arecaceae (Palmen) 155
Liliaceae (Liliengewächse) und Asparagaceae (Spargelgewächse) 155
Amaryllidaceae (Amaryllisgewächse) 159
Cyperaceae (Riedgräser) 159
Poaceae (Süßgräser) 159
Typhaceae (Rohrkolbengewächse) 163
Cupressaceae (Zypressengewächse) 163
Ephedraceae (Meerträubelgewächse) 167
Potamogetonaceae (Laichkrautgewächse) 167
Pteridophyta (Farnpflanzen) 167
Pilze 167
Flechten 167
Literatur 168
Allgemeine Literatur 168
Spezielle Literatur 168
Geographische Begriffe in Arabisch, Tamaschek, Tamazirght, Tubu und Haussa 173
Glossar 174
Ortsregister 180
Verzeichnis der erwähnten Pflanzenfamilien nach neuen taxonomischen Gesichtspunkten 182
Schlagwortverzeichnis 183
In diesem Buch wird versucht das Leben in der Sahara vor dem Hintergrund der physischen Gegebenheiten wie Klima und Oberflächenformen zu beschreiben. Die pflanzengeographischen und tiergeographischen Arbeiten in diesem Gebiet sind zahlreich. Zur Physiologie und den ökophysiologischen Gegebenheiten bei Pflanzen und Tieren gibt es in der Sahara nur wenige moderne Arbeiten, so dass man zu diesem Zweck manchmal auf Untersuchungen aus Israel, dem südlichen Afrika und anderen Trockengebieten der Erde zurückgreifen muss. Im Bereich der Pflanzen ist dies insofern gut möglich, weil z.B. Israel der selben Florenregion angehört. Viele Arbeiten zur Physiologie saharischer Pflanzen aus den 1950er- und 1960er-Jahren beruhen auf Einzelmessungen vor Ort, die nicht so ohne weiteres generalisiert werden können. Die eigenen Erfahrungen beruhen auf mehr als 20 Exkursionen in den Ländern Ägypten, Sudan, Niger, Marokko, Mauretanien und Tunesien mit besonderen Schwerpunkten in Algerien und Libyen.
In Trockengebieten hat die Störung des Ökosystems besonders weitreichende Folgen. Bei der Beschreibung der physischen Gegebenheiten wird versucht, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Ein wichtiger Aspekt bei allen Betrachtungen ist der klimatische Wandel seit dem Ende der letzten Eiszeit. Diese Veränderungen haben großen Einfluss auf die Vegetation und damit auch auf die Tierwelt und die menschliche Vorgeschichte und Geschichte.
Nach einem Abriss der Erdgeschichte der Sahara und der Beschreibung der wichtigsten Oberflächenformen werden die derzeitigen Klimaverhältnisse besprochen, die zur Entstehung der größten Wüste der Erde geführt haben. Im Laufe der jüngsten Erdgeschichte, ausgehend vom Tertiär, hat sich vieles verändert; dies kann anhand verschiedener Zeugnisse belegt werden. Flora und Fauna werden beschrieben. Einen breiten Raum nimmt dann die Biologie der Tiere und Pflanzen ein. Besondere Berücksichtigung erfährt die Anpassung der Lebewesen an die extremen Lebensbedingungen. Hier werden Prinzipien der Evolution deutlich.
Die Probleme mit einer einheitlichen Schreibweise der geographischen Namen sind nicht einfach zu lösen. Ich werde versuchen, die Schreibweisen auf den beiden Karten von Michelin 1:4000000 (Nr. 953 und 954) so konsequent wie möglich zu verwenden. Dabei muss man sich im Klaren sein, dass die Umschrift in Französisch bzw. Englisch erfolgt (z.B. Toumbouctou). In neuerer Zeit werden aus politischen Gründen in Algerien Ortsnamen geändert, was zu erheblichen Verwirrungen führen kann. Ein Beispiel ist Ft. Gardel (am Südrand des Tassili n’Ajjer), das zeitweise Zaoutallaz hieß und nun in Haouaz geändert wurde. Auch große Orte wurden umbenannt: der aktuelle Name von El Golea ist El Meniaa. Die französischen Kartographen haben bei der Namengebung manchmal seltsame Dinge gemacht. Irharhar bedeutet im Tamaschek, der Sprache der Tuareg, nichts anderes als Tal. Das große Oued (Trockental) im Osten des Tefedestmassivs wurde wahrscheinlich auf Nachfrage bei den Tuareg auf den Karten als Oued Irharhar (Tal) bezeichnet.
Ich werde mich bemühen, die Sachverhalte so zu erklären, dass sie auch von interessierten Laien verstanden werden können. Wo Fachbegriffe verwendet werden müssen, sollten diese möglichst an Ort und Stelle oder im Glossar erklärt werden. Dadurch ergibt sich eine gewisse Wiederholung.
Dieses Buch soll nicht nur Lehrer an höheren Schulen, Studierende und Fachkollegen der Bio- und Geowissenschaften ansprechen, sondern auch einem größeren naturwissenschaftlich interessierten Leserkreis bei der Vor- und Nachbereitung von Reisen in die größte Wüste dieser Erde dienen.
Für alle Fehler möchte ich mich schon jetzt entschuldigen. Ich wäre sehr dankbar, wenn der geneigte Leser mir sachliche Fehler melden würde.
Hanns Ulrich Seitz
Hanns Ulrich Seitz war Professor für Pflanzenphysiologie an der Universität Tübingen. Seit 1964 führten ihn 24 Forschungsreisen in die Sahara. Seine Beobachtungen der Lebewesen, der Landschaft und ihrer Bewohner dokumentierte er sorgfältig. Auf seinen Reisen suchte er auch die Begegnung mit dem Land und seinen Menschen.
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