Das Buch ist die kompletteste zusammenfassende Darstellung dieser spektakulären Fossilien. Es werden rund 190 Gattungen vorgestellt und der Leser erhält Hilfe bei deren Bestimmung. Von jeder Gattung werden die Merkmale, Häufigkeit und Fundstelle(n) und evtl. eine Namenserklärung, Artenbeschreibung, Größenangabe und Besonderheiten erwähnt. Alle Gattungen sind mit einem oder mehreren Fotos illustriert. Auch die unterstützenden Zeichnungen sind so gewählt, dass die wichtigen Bestimmungsmerkmale erkannt werden. Der Autor hat sich als langjähriger Fossiliensammler auf die Fossilien des Hunsrückschiefers spezialisiert. Er versucht, seine Sammelleidenschaft für diese schönen Fossilien auf den Leser zu übertragen. Dabei gehen Praxis und Theorie Hand in Hand und es wurden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in Betracht gezogen. Das Buch richtet sich nicht nur an Forscher und Studenten der Geowissenschaften und Biologie oder Kustoden von Sammlungen in naturhistorischen Museen, sondern auch an Amateurgeologen, Fossiliensammler, sowie an den naturhistorisch interessierten Leser (aus der Region).
Leben im Devon – Life in the Devonian
2017 [Deutsch und Englisch] – 176 S., 216 Farb- und 19 Schwarzweißabbildungen, 1 Tabelle.
32,5 × 24,3 cm, Hardcover.
48,00 €
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Der Hunsrückschiefer aus Südwest-Deutschland gehört zu den bedeutendsten Fossilfundstellen der Welt. Die Ablagerungen entstanden im damaligen subtropischen Flachmeer im Zeitalter des Devons, vor mehr als 400 Millionen Jahren. Dank der besonderen geologischen Bedingungen ist der Hunsrückschiefer zu einem wertvollen »Archiv« mit einer außergewöhnlich gut erhaltenen und vielfältigen fossilen Pflanzen- und Tierwelt geworden. Sie stammt aus der Zeit, als das Festland durch die ersten echten Landpflanzen erobert wurde, und Fische und Kopffüßer wie Ammonoideen sich rasch entwickelten und die ökologischen Nischen in der Wassersäule besetzten.
- Beschreibung
- Inhalt
- Vorwort
- Geleitwort
- Einleitung
- Autor(en)
- Faltblatt
- Kundenmeinungen
- Rezensionsexemplar
Vorwort von Prof. Dr. J. Rust (Steinmann Institut, Universität Bonn, Paläontologe der Wirbellosen) 7
Vorwort von Wouter Südkamp 8 Danksagung 8
1. Einführung 9
Was ist Hunsrückschiefer? 9
Paläoökologie 11
Verbreitung 12
Fossil-Lagerstätte 13
Fossildiagenese 13
Alter 14
Präparation 16
Abkürzungen 18
2. Pflanzen 20 Algen 20
Gefäßpflanzen 21
Problematische Pflanze 23
3. Schwämme 24
4. Nesseltiere 28
Quallen 28
Conularien 29
Weiterer Polyp von Schirmquallen 31
Korallen 31
5. Weichtiere 35
Schnecken 35
Muscheln 39
Kopffüßer 45
Nautiloideen 46
Ammonoideen 47
6. Tentakuliten 51
Dacryoconarida 52
Tentaculita 53
7. Brachiopoden 54
Inartikulate Brachiopoden 54
Artikulate Brachiopoden 56
8. Moostierchen 66
9. Ringelwürmer 68
10. Gliederfüßer 73
Euarthropoda 75
Kieferklauenträger 77
Krebsartige 82
Höhere Krebse 83
Blattkrabben 83
Mit Eumalacostraca verwandtes Krebstier 86
Euarthropoda unsicherer Zuordnung 87
Trilobiten 88
11. Stachelhäuter 97
Flachtiere 97
Beutelstrahler 101
Knospenstrahler 101
Seelilien 102
Sternkissentiere 119
Sterntiere 120
Seesterne 123
Stenuroideen 127
Schlangensterne 132
Seeigel 144
Seegurken 146
12. Fische 149
Kieferlose 150
Panzerfische 150
Stachelhaie 155
Koprolithen 155
13. Spuren und Marken 157
Spuren 157
Marken 169
Universitäts- und Museensammlungen 172
Aufbewahrungsorte 172
Register der Fossilien 173
Abbildungsnachweis 175
Lebenslauf des Autors 176
Die Idee zu diesem Buch geht zurück auf das Ende der 1970er Jahre, als ich gerade angefangen hatte Fossilien im Bundenbacher Schiefer zu sammeln. Bis heute gibt es kein Werk, das die Bestimmung und die umfassende Darstellung der berühmten Hunsrückschieferfossilien anstrebt. Der jetzige Zeitpunkt zur Veröffentlichung dieses Buches ist aus drei Gründen naheliegend: 1 Die einzigartigen Fossilfunde der 1990er Jahre aus der Bundenbacher Grube Obereschenbach sind größtenteils wissenschaftlich bearbeitet (u. . Würmer und Gliederfüßer). 2 Die eigenen systematischen Fossilaufsammlungen auf alten Halden inner- und außerhalb der fossilreichen Schichten vermitteln ein großteils repräsentatives Bild der damaligen Tier- und Pflanzenwelt. 3 Es sind kaum Neufunde zu erwarten, da keine Wiederaufnahme des Schieferabbaus in der sog. Fossillagerstätte zu erwarten ist (Schieferimport aus dem Ausland). In diesem Buch werden erstmals Exemplare aus sowohl Privat- als auch Museensammlungen gezeigt. Darunter sind viele noch nie (in einem Buch) abgebildete Fossilien. Dabei sind nicht nur ästhetisch ansprechende Stücke, sondern auch kleinere, oft von den Spaltern übersehene Fossilien. Außerdem lege ich viel Wert auf Geschichten, die Fossilgemeinschaften erzählen. Obwohl dies nicht immer zur Bestimmung notwendig ist, möchte ich dem Leser die Lebensbedingungen im damaligen Hunsrückschiefermeer näherbringen. Mehr als 150 Jahre intensive Dachschiefergewinnung und wissenschaftliche Forschung bedeuten nicht, dass dieses Buch vollständig ist. Bestimmte (seltene) Fossilien, wie Schwämme, Sterntiere und Seelilien, warten auf eine (Neu)Bearbeitung. Zum Teil nehme ich dies vorweg, indem ich Fossilien in offener Nomenklatur (?Rhizostomoide Scyphomeduse) oder in Normalschrift (Schwamm Nodosia und Schlangenstern Eschenbachia) beschreibe oder einer anderen Gattung zuordne (Mitrat Anatifopsis). Diese Beschreibungen sind also als vorläufig zu betrachten. Ich hoffe, dass dieses Buch zu weiteren Untersuchungen anregt und dazu beiträgt, dass diese spektakulären Zeugen des früheren Lebens von den Menschen mehr geschätzt und beachtet werden.
Wouter Südkamp, im Dezember 2016
Paläontologie beschäftigt sich mit den Lebewesen der Vorzeit und es ist ihre Aufgabe, die Geschichte des Lebens auf der Erde zu rekonstruieren. Leider ist der Fossilbericht oft unvollständig und lässt viele Fragen offen. Nur in seltenen Fällen wird uns ein unmittelbarer und ungewöhnlich vollständiger Einblick in ehemalige Lebensräume gewährt. Von einem dieser seltenen Glücksfälle berichtet dieses Buch. Der ca. 400 Millionen Jahre alte Hunsrückschiefer gehört zu den weltweit herausragenden Fundstellen von Fossilien und liefert das bedeutendste Beispiel einer Konservatlagerstätte für das marine Devon. In allen großen naturgeschichtlichen Museen der Welt sind Fossilien aus dem Hunsrückschiefer vertreten und bilden ein Zeugnis des Formenreichtums des Lebens in den Meeren vor unvorstellbaren Zeiten. Der Autor dieses Bandes – Wouter Südkamp – ist ein begeisterter Sammler, Kenner und erfahrener Präparator von Hunsrückschieferfossilien. Er hat nicht nur durch seine umfangreiche Sammlungstätigkeit, sondern auch durch eigene Untersuchungen des Fossilmaterials und seine geologische Einbindung auf vielfache Weise zur Erforschung dieses weltberühmten Fossilvorkommens beigetragen. Dabei gibt der Hunsrückschiefer seine Schätze nicht ohne erheblichen Widerstand preis. Erst durch sorgfältige und geduldige Präparationen kommen der wissenschaftliche Wert, aber auch die Ästhetik der Funde zur vollen Geltung. Wouter Südkamp gehört auf diesem Gebiet zu den führenden Spezialisten, und seine Funde haben mehrfach zu einem besseren Verständnis der reichen Fauna und ihrer Lebensumstände geführt. Besonders hervorheben möchte ich, dass er seine Funde stets für wissenschaftliche Bearbeitungen zur Verfügung gestellt hat. Dieses Buch richtet sich an Fossiliensammler und allgemein Naturliebhaber, denen an tieferen Einsichten in die Lebenswelt vor unvorstellbaren 400 Millionen Jahren gelegen ist. Genau darin besteht der große Gewinn dieses Bandes. Er zeigt die enorme Vielfalt des Lebens in den Meeren des Devons, aber auch die Schönheit dieser Lebensformen, so wie sie uns als Fossilien überliefert sind. Ich wünsche dem Buch, dass es den Lesern etwas von der Begeisterung und Faszination paläontologischer Forschung vermittelt und zur weiteren Beschäftigung mit Fossilien anregt.
Prof. Dr. Jes Rust,
Steinmann-Institut für Geologie,
Mineralogie und Paläontologie,
Universität Bonn
Ohne die Mitwirkung von Wissenschaftlern und Amateurpaläontologen wäre dieses Buch nicht zustande gekommen. Prof. H. Kerp (Asterocalamites), Prof. D. Blake (Sterntiere), Prof. H. Pfanz (Sedimentstrukturen), Dr. H. Van Iten (Nesseltiere), Dr. U. Jansen (Brachiopoden), Dr. C. Winkler Prins (Weichtiere und Brachiopoden), Dipl.-Geologe M. Alberti (Trilobiten) und R. Goßmann (Pflanzen) haben bei der Literaturbeschaffung und Bestimmung geholfen. Dr. G. Kühl (Bonn), Dr. U. Jansen (Frankfurt), Dr. C. Bartels (Kamen), M. van Bel (Bad Kreuznach), G. Beicht und M. Brzoska (beide Bundenbach), L. Dreher (Griebelschied) und Frau C. Schumacher (Simmern) sorgten für die Bereitstellung der Exponate zum Fotografieren. C. Friis (Kottenheim) informierte über Fundstellen im »Moselschiefer«. Die Museumsleiter, -Fotografen und Sammler, die Fotos zur Verfügung gestellt haben, sind dem Bildnachweis zu entnehmen. Meine Frau R. Südkamp-Theis, Dr.-Ing. H. J. Theis und Frau H. Koch übernahmen die Korrektur des deutschen Textes. Der englische Text wurde von Frau Dr. C. Burrow korrigiert. Ich möchte all diesen Mitwirkenden für Ihren Einsatz danken.
Wouter Südkamp, im Dezember 2016
Wouter Südkamp, Jahrgang 1954, Niederländer, ist Dipl.-Geograph. Er arbeitete als Betriebsberater für Umweltangelegenheiten bei verschiedenen Organisationen. Er war im Niederländischen Geologischen Verein aktiv und zuletzt 7 Jahre Vorsitzender des größten Regionalvereins in Utrecht/‘t Gooi. Seit 1978 hat er sich auf das Sammeln, Freilegen und Beschreiben seiner Funde aus dem Hunsrückschiefer spezialisiert. Nach seiner Emigration nach Bundenbach im Jahr 1996 konnte er diese Leidenschaft weiter ausbauen. Seine umfangreiche Sammlung (fast 1000 Stücke) ist im Hunsrück-Museum in Simmern untergebracht. Er hat 25 Beiträge für die Zeitschrift FOSSILIEN verfasst, sowie 8 wissenschaftliche Veröffentlichungen. Außerdem führt er in Rheinland-Pfalz geologische Exkursionen mit Fossilien- und Mineraliensuche durch und ist in der Erwachsenenbildung tätig. Der Autor beim Sammeln auf einer Schieferhalde. – Foto: P. Stein, Koblenz.
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