Das Helvetikum ist eine in der Schweiz ihren Ausgang nehmende geologische Zone, die auch den Nördlichen Kalkalpen vorgelagert ist. Es sind größtenteils Sedimente eines Schelfmeeres. Zahlreiche Versteinerungen einer artenreichen Fauna aus der Zeit des Eozäns konnten an teils berühmten Fossilfundstellen geborgen werden.
Vor ca. 50 Jahren bildete sich im Chiemgau und Rupertigau eine Gruppe von Sammlern, die z. B. am Kressenberg, in Neubeuern und in St. Pankraz am Haunsberg (nördlich Salzburg) Fossilien bargen. Dabei waren besonders Seeigel wegen ihrer guten Kalzitschalenerhaltung begehrt. Früh entstand der Wunsch, die Funde zu bestimmen, was zur Teilnahme an Kursen, Vorträgen und Exkursionen des Münchner Universitätsinstituts und der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie und schließlich zur Aufarbeitung der Literatur über die hiesigen Lokalitäten und zum Studium der meist von Frankreich herrührenden Bestimmungsliteratur führte.
Hier werden nun erstmals die Gattungen und Arten alttertiärer Seeigel des bayerisch-salzburgischen Helvetikums zusammenfassend beschrieben. Es ist eine Bestandsaufnahme der in der Literatur und in privaten Sammlungen dokumentierten Arten, ohne den Anspruch einer modernen wissenschaftlichen Revision, die natürlich wünschenswert wäre. Dabei werden die Originalabbildungen aus der meist älteren Literatur im Originalmaßstab wiedergegeben, sowie zahlreiche neue Belegexemplare dieser Arbeit in farbigen Bildern meist mehrerer Ansichten gezeigt. Alle abgebildeten Seeigel, soweit sie noch zugänglich waren, wurden in der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in München (BSPG) mit Sammlungsnummern hinterlegt. Funde aus der Helvetischen Zone befinden sich z. T. in öffentlichen Sammlungen (BSPG, Naturkunde- und Mammutmuseum Siegsdorf, Haus der Natur Salzburg, Naturhistorisches Museum Wien) oder in privaten Sammlungen. Viele große Museen weltweit besitzen alte Funde, z. B. aus der Bergbauzeit des Kressenbergs.
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