Die Landschaft des deutsch-polnischen Geoparks Muskauer Faltenbogen ist geologisch durch die Eiszeiten, geografisch durch den Braunkohlenbergbau geprägt. Auf den sechs Exkursionen werden neben den geologischen Besonderheiten wie Moränen, Giesern, Dünen, Findlingen und den zahllosen langgestreckten Seen auch die Spuren des Bergbaus und dessen historische Relikte aufgesucht. Immer wieder wird der enge Bezug zwischen der Geologie einerseits und der Wirtschaft und Kultur andererseits hergestellt. So ist eine Exkursion den Kultur- und Landschaftsparken gewidmet.
Der Muskauer Faltenbogen
2009. [Deutsch] – 224 Seiten, 323 Farb- und 16 Schwarzweißabbildungen, 11 Tabellen, 1 farbige Routenkarte, 1 farbige geologische Übersichtskarte.
24 x 17 cm, Paperback.
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»Alles nur Sand« oder »Die alten Meister« 4
Dank 5
1. Geographischer Überblick 6
2. Das Prätertiär 10
3. Das Tertiär 14
4. Das Quartär 30
5. Die Entstehung des Muskauer Faltenbogens 56
6. Der Bergbau und die Industriegeschichte 67
7. Regionalgeologische Schnitte im Gebiet des Muskauer Faltenbogens 68
8. Exkursionen 73
A Cottbus und sein Umland 73
B Der Park Krajobrazowy Geopark Luk Muzakowa 105
C Der Nordwesten des Muskauer Faltenbogens 124
C1 Die Altbergbau-Tour 125
C2 Die Geologie-Tour 134
C3 Die Glas-Tour 144
C4 Die Jerischker Endmoräne-/Neißetal-Tour 144
D Die Kultur- und Landschaftsparke im Muskauer Faltenbogen 147
E Nochten - Braunkohlentagebau und Braunkohlenfolgelandschaft 169
F Glas und Keramik im Muskauer Faltenbogen 195
G Rezerwat geologiczno-krajobrazowy Kopalnia »Babina« bei Leknica - Das Landschafts- und geologische Schutzgebiet Grube »Babina« bei Lugknitz 207
9. Literatur 218
10. Die Autoren 223
»Alles nur Sand« oder »Die alten Meister«
Zu Beginn einer Exkursion durch den Muskauer Faltenbogen fragte uns vor einigen Jahren ein zum Mitgehen überredeter Teilnehmer: »Was gibt es denn hier zu sehen? Das ist doch alles nur Sand!«. Ziel des vorliegenden Bandes der »Wanderungen . . .« ist es, darauf eine Antwort zu geben. - In der Tat bestehen die Eiszeitlandschaften im nördlichen Mitteleuropa an der Erdoberfläche fast ausschließlich aus Sand. Und meist nicht einmal das, weil unter unserem humiden Klima tief reichende Bodenbildungen die Grundlage für eine flächendeckende Vegetation bilden. Wälder und Wiesen »maskieren« den geologischen Untergrund. Nur Felder gestatten in der vegetationsfreien Periode einen unmittelbaren Blick auf die Erdoberfläche. Als direktes Abbild des geologischen Aufbaus des Untergrundes bleibt aber noch immer die Geomorphologie. Ausgedehnte Ebenen sowie unterschiedliche Arten von Tälern und Hügeln sind die Formen, aus denen sich die Eiszeitlandschaft zusammensetzt. - Alles nicht sehr aufregend, zumindest auf den ersten Blick.
Betritt man das Gebiet des Muskauer Faltenbogens i. e. S., dann fallen dem Wanderer zunächst abflusslose Täler auf, die sog. Gieser, die die Hochflächen zerschneiden. Mit etwas Glück trifft man im Kiefernwald auch auf große, überwachsene Dünen. Und dann sind da noch die zahllosen schmalen, langgestreckten Seen. Oftmals hat ihr Wasser unterschiedliche Farben: schwarz (d. h. glasklar), hellgrüne oder braune Farbtöne, die von orange über feuerrot bis dunkelbraun reichen können.
Am Ende der Exkursion kam der zitierte Teilnehmer auf seine Anfangsfrage mit den Worten zurück: »Wenn ich das gewusst hätte . . .«. Mit Sicherheit ist die Eiszeitlandschaft nicht so spektakulär wie ein Hochgebirge oder ein aktiver Vulkan. Vielmehr bedarf es der aufmerksamen Beobachtung und einer gewissen Zeit und Muße, um die Landschaft zu erfassen. Der Beschreibung ihres Reizes in THEODOR FONTANES »Wanderungen durch die Mark Brandenburg« ist von dieser Seite her nichts mehr hinzuzufügen. Wir wollen an dieser Stelle das Werden und Vergehen einer Eiszeitlandschaft im Zuge der geologischen Entwicklung darstellen und eine Anleitung zum Mitdenken geben. Großen Wert haben wir dabei auf die Beschreibung geologischer Abläufe gelegt. Die Landschaft ist kein statisches Element. Sie ist das Ergebnis einer langen Entwicklung und unterliegt auch heute noch ständigen Veränderungen. Dazu gehören ebenso der historische Bergbau im Faltenbogen auf Braunkohle, Alaunton, Glassand und andere Rohstoffe sowie der aktuelle Bergbau im Lausitzer Braunkohlenrevier. Spannend ist ebenfalls die Thematik Landschaft vor dem Bergbau - Landschaft während des Bergbaus - Landschaft nach dem Bergbau.
Seien Sie in diesem Sinne dazu aufgerufen, mit wachem Blick und scharfem Geist ins Gelände zu gehen. Die Geologen der Vergangenheit haben Theorien und Modelle zur geologischen Entwicklung entworfen, die nach heutigem Kenntnisstand nicht zutreffend waren. Sie wurden weiterentwickelt und sind möglicherweise ebenso nur der Baustein späterer, völlig anderer An- und Einsichten. Hinterfragen Sie mit gesundem Menschverstand alles, was Ihnen nicht plausibel erscheint. Das gilt auch für die anscheinend über jeden Zweifel erhabenen Autoritäten. Als Autorität gelten in diesem Sinne nicht nur Personen, sondern auch herrschende Auffassungen. Sehen Sie sich REMBRANDTS Saskia einmal aufmerksam an. Sie ist meisterhaft gemalt, aber es ist anatomisch kaum möglich, seinen Kopf so weit über die Schulter zu drehen, wie es Saskia auf diesem Bild tut!
In diesem Sinne gibt Ihnen auch der Geopark Muskauer Faltenbogen einen Rahmen und ein Forum, sich mit dieser Natur- und Kulturlandschaft näher zu befassen. Getrennt und verbunden durch die Neiße sind wir ein deutsch-polnischer Geopark - wie wir hoffen - auf gutem Wege zur Aufnahme in das European Network of Geoparks.
Die beiden Kapitel Tertiär und Quartär wurden aus diesem Grunde etwas umfangreicher ausgeführt als es in einem Exkursionsführer üblich ist. Dargestellt werden hierin nicht nur die Schichtenfolgen und Zeitabläufe sondern auch die wesentlichsten geologischen Prozesse und ein Abriss der historischen Kenntnisstandsentwicklung.
Dietmar DAMZOG, Stiftung »Fürst-Pückler-Park Bad Muskau«, Bad Muskau
Beitrag: D3 Das UNESCO-Welterbe Muskauer Park / Park Muzakowski (Fürst-Pückler-Park Bad Muskau) (S. 157-165)
Heidrun DOMKO, Dipl.-Geol. (FH), Vattenfall Europe Mining AG, Schwarze Pumpe
Beitrag: E3 Der Turm am Schweren Berg - Aussichtsturm am Tagebau Nochten (S. 186-195)
Hagen ENGELMANN, Dipl.-Ing., Cottbus
Beitrag: D1 Der Gutspark zu Reuthen (S. 147-150)
Kathrin FRANZ, Dipl.-Ing., Leipzig
Beitrag: D2 Der Rhododendronpark Kromlau (S. 150-156)
Konrad GRUNERT†
Beitrag: A1 Der Niederlausitzer Tertiärwald und die Findlingsallee im Spreeauenpark Cottbus (S. 73-79)
Piotr HARACZ, Trzebiel
Beitrag: B4 Der Diabelski Kamien bei Trzebiel (Der Teufelsstein bei Triebel) (S. 111-115)
Joanna JELEN, Trzebiel
Beitrag: B5 Die Verwaltung des Parks Krajobrazowy Geopark Łuk Muzakowa in Trzebiel (Triebel) (S. 115-116)
Klaus KOTZAN, Dipl.-Ing., c/o Förderverein Lausitzer Findlingspark Nochten e. V., Boxberg
Beitrag: E1 Der Lausitzer Findlingspark Nochten - eine Perle in der Bergbaufolgelandschaft (S. 169-175)
Jacek KOZMA, mgr., Pañstwowy Instytut Geolgiczny, Wrocław
Beiträge:
B2 Die Düne am Duzy Sław bei Tuplice (Wunzenteich bei Teuplitz) (S. 109)
B3 Die Bergbaurestgewässer im Gebiet von Tuplice (Teuplitz) (S. 109-110)
B4 Der Diabelski Kamien bei Trzebiel (Der Teufelsstein bei Triebel) (S. 111-115)
B9 Die große Außenhalde bei Pustków (Gut Tschöpeln) (S. 120-121)
B10 Die Kiesgrube Przewozniki (S. 121-123)
G Rezerwat geologiczno-krajobrazowy Kopalnia »Babina« bei Łeknica - Das Landschafts- und geologische Schutzgebiet Grube »Babina« bei Lugknitz (S. 207-217)
Ralf KÜHNER, Dipl.-Geol. (FH), Vattenfall Europe Mining AG, Cottbus
Beiträge:
A2 Der Aussichtsturm Merzdorf am Tagebau Cottbus-Nord (S. 79-85)
5 Der Findling am Eingang der Betriebsdirektion Jänschwalde/Cottbus-Nord der Vattenfall Europe Mining AG (S. 92-96)
Almut KUPETZ, Dipl.-Geophys., Cottbus
Beiträge:
B1 Das Natur- und Wald-Bildungszentrum mit Aussichtsturm (Osrodek Edukacuji Przyrodniczo-Lesnej) und das Schloss des Grafen Heinrich von Brühl in Brody (Pförten) (S. 106-108)
C Der Nordwesten des Muskauer Faltenbogens (S. 124-146)
F Glas und Keramik im Muskauer Faltenbogen (S. 195-206)
Manfred KUPETZ, Dr., Cottbus
Beiträge:
A4 Die Bärenbrücker Höhe - ein bergbauliches Landschaftsbauwerk (S. 87-92)
A7 Das Mammut von Klinge in Forst (S. 102-105)
B4 Der Diabelski Kamien bei Trzebiel (Der Teufelsstein bei Triebel) (S. 111-115)
B6 Die Pfarrkirche von Niwica (Zibelle), Gemeinde Trzebiel, Woj. Lubuskie (S. 117-118)
B7 Das Skansen Łuzycki in Buczyny (S. 119)
B8 Das Gustav-Theodor-Fechner-Haus in Zarki Wielkie (Groß Särchen) (S. 119-120)
C Der Nordwesten des Muskauer Faltenbogens (S. 124-146)
D2 Der Rhododendronpark Kromlau (S. 150-156)
F Glas und Keramik im Muskauer Faltenbogen (S. 195-206)
D4 Der Turnerstein in Trzebiel (Triebel) (S. 165-167)
D3 Das UNESCO-Welterbe Muskauer Park / Park Muyakowski (Fürst-Pückler-Park Bad Muskau) (S. 157-165)
Heiko LICHNOK, Waldeisenbahn Muskau e. V., Weißwasser
Beitrag: D5 Die Waldeisenbahn Muskau (WEM) (S. 167-169)
Thomas NEUMANN, Dipl.-Ing., Vattenfall Europe Mining AG, Cottbus
Beitrag: A4 Die Bärenbrücker Höhe - ein bergbauliches Landschaftsbauwerk (S. 87-92)
Werner NOWEL, Dipl.-Geol., Cottbus
Beitrag: 7. Regionalgeologische Schnitte im Gebiet des Muskauer Faltenbogens (S. 68-73)
Jochen RASCHER, Dr., GEOmontan Gesellschaft für angewandte Geologie mbH, Freiberg
Beitrag: E2 Der Hermannsdorfer Radweg (S. 176-186)
Dirk REDIES, Museum Eisenhüttenwerk, Peitz
Beitrag: A3 Das Hüttenwerk Peitz (S. 85-87)
Ursula STRIEGLER, Dipl.-Geol., Cottbus
Beiträge:
A1 Der Niederlausitzer Tertiärwald und die Findlingsallee im Spreeauenpark Cottbus (S. 73-79)
A6 Das Eem von Klinge - Das Freilichtmuseum »Zeitsprung« (S. 96-102)
Rolf STRIEGLER, Dipl.-Geol., Cottbus
Beiträge:
A1 Der Niederlausitzer Tertiärwald und die Findlingsallee im Spreeauenpark Cottbus (S. 73-79)
A6 Das Eem von Klinge - Das Freilichtmuseum »Zeitsprung« (S. 96-102)
Peter SUHR, Dipl.-Geol., Freiberg
Rainer THIELE, Dipl.-Ing. (FH), Vattenfall Europe Mining AG, Cottbus
Beitrag: A2 Der Aussichtsturm Merzdorf am Tagebau Cottbus-Nord (S. 79-85)
Hans ULBRICH, Dr., c/o Förderverein Lausitzer Findlingspark Nochten e. V., Boxberg
Beitrag: E1 Der Lausitzer Findlingspark Nochten - eine Perle in der Bergbaufolgelandschaft (S. 169-175)
Roland VINX, Prof. Dr., Universität Hamburg, Mineralogisch-Petrographisches Institut, Hamburg
Beitrag: B4 Der Diabelski Kamien bei Trzebiel (Der Teufelsstein bei Triebel) (S. 111-115)
Roswitha ZIMMERMANN, Dipl.-Ing., Vattenfall Europe Mining AG, Schwarze Pumpe
Beitrag: E3 Der Turm am Schweren Berg - Aussichtsturm am Tagebau Nochten (S. 186-195)
Autor des Kapitels »3. Das Tertiär« (S. 14-30) ist Peter SUHR.
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