Dieses Buch begleitet den Wanderer auf dem Weg durch das Reintal. An 11 Haltepunkten informiert der Wanderweg (801/R2) über die landschaftsgeschichtliche Entwicklung des Reintals und der Zugspitze. Mit einer kurzen Einführung in die geologische Geschichte der Alpen und des Reintals sowie über die Gesteine der Partnachklamm folgen die thematischen Schwerpunkte im Verlauf des Lehrpfades auch einer zeitlichen Ordnung: Sie nähern sich der Gegenwart und schließen den Lehrpfad mit jungen Gletscherständen und Karstphänomenen am Zugspitzplatt und zuletzt mit dem viel diskutierten (schmelzenden) Permafrost an der Zugspitze ab. Der inhaltliche Schwerpunkt des Lehrpfades liegt jedoch im Reintal selbst. Darum deckt die relativ kurze, landschaftlich jedoch sehr reizvolle Wanderung bis zum Oberen Reintalanger (nur wenig oberhalb der Reintalangerhütte) bereits 9 der 11 Haltepunkte des Lehrpfades ab. Als Abschluss des Buches werden die im Reintal angewandten geomorphologischen Untersuchungsmethoden und -techniken erläutert. Auf jeweils einer Seite werden die am Weg liegenden Hütten zur Rast und zum Übernachten vorgestellt.
Das Reintal
Geomorphologischer Lehrpfad am Fuße der Zugspitze
Eine Wanderung durch Raum und Zeit mit einem Einblick in moderne geowissenschaftliche Arbeitsweisen
2010. [Deutsch] – 104 S., 80 Farb- und 3 Schwarzweißabbildungen, 12 Tabellen.
21,0 × 14,8 cm, Paperback.
10,00 €
zzgl. Versandkosten / Versandkostenfrei in D
Vorwort 4-6
Geleitwort 7
Zur Entstehung des Reintals – geologische und geomorphologische Grundlagen (Joachim Götz und Lothar Schrott) 8-14
Haltepunkt 1 Die Partnachklamm (Georg Loth und Joachim Götz) 15-18
Haltepunkt 2 Die Partnach (David Morche, Joachim Götz und Lothar Schrott) 19-24
Rastmöglichkeit: Die Bockhütte 25
Haltepunkt 3 Schutthalden und Murkegel (Joachim Götz, Michael Krautblatter, David Morche, Florian Haas, Tobias Heckmann und Lothar Schrott) 26-31
Haltepunkt 4 Die Vordere Gumpe (David Morche, Joachim Götz und Lothar Schrott) 32-35
Haltepunkt 5 Der Bergsturz Steingerümpel (Joachim Götz und Lothar Schrott) 36-39
Haltepunkt 6 Die Hintere Gumpe (Joachim Götz und Lothar Schrott) 40-43
Haltepunkt 7 Späteiszeitlicher Moränenstand (Joachim Götz und Lothar Schrott) 44-47
1. Übernachtungsmöglichkeit: Die Reintalangerhütte 48
Haltepunkt 8 Am Partnachursprung (Karl-Friedrich Wetzel, David Morche, Joachim Götz und Lothar Schrott) 49-52
Haltepunkt 9 Am Oberen Anger (Joachim Götz, Martin Geilhausen und Lothar Schrott) 53-56
2. Übernachtungsmöglichkeit: Die Knorrhütte 57
Haltepunkt 10 Das Zugspitzplatt – Gletscherstände und Karstphänomene (Joachim Götz, Sarah Verleysdonk und Lothar Schrott) 58
Haltepunkt 11 Felspermafrost an der Zugspitze (Michael Krautblatter und Sarah Verleysdonk) 64-68
3. Übernachtungsmöglichkeit: Das Münchner Haus 69
Methoden und Techniken 70
Karten, Kartierung und Vermessung der Oberfläche (Joachim Götz, David Morche und Lothar Schrott) 70-74
Methoden zur Erforschung des Untergrundes (Joachim Götz, Martin Geilhausen, Michael Krautblatter und Lothar Schrott) 75-82
Methoden der Altersbestimmung und die Bedeutung historischer Quellen (Joachim Götz, David Morche und Lothar Schrott) 82-84
Direkte Messung von Sedimentflüssen (Michael Krautblatter, Tobias Heckmann, Florian Haas, Volker Wichmann, Joachim Götz und Lothar Schrott) 84-88
Hydrologische Methoden (David Morche und Karl Friedrich Wetzel) 88-92
Modellierung von geomorphologischen Prozessen (Tobias Heckmann und Florian Haas) 92-94
Das Reintal im Internet (WebGIS) (Martin Geilhausen, Joachim Götz und Lothar Schrott) 95-97
Kartenmaterial und Wanderführer 98
Weiterführende Literatur 98-101
Internetquellen 102
Die Autoren 103-104
Wir freuen uns, dass dieses Buch Sie auf Ihrer Wanderung durch das Reintal begleitet. Im Verlauf des Wanderweges (801/R2) informiert Sie dieser Lehrpfad an 11 Haltepunkten über die landschaftsgeschichtliche Entwicklung des Reintals und der Zugspitze. Bei Ihrem Aufstieg begleiten wir Sie aber nicht nur in einer räumlichen Dimension vom Skistadion in Garmisch-Partenkirchen in Richtung Zugspitzgipfel. Mit einer kurzen Einführung in die geologische Geschichte der Alpen und des Reintals sowie über die Gesteine der Partnachklamm (vgl. Haltepunkt 1) folgen die thematischen Schwerpunkte im Verlauf des Lehrpfades auch einer zeitlichen Ordnung: Sie nähern sich der Gegenwart und schließen den Lehrpfad mit jungen Gletscherständen und Karstphänomenen am Zugspitzplatt und zuletzt mit dem viel diskutierten (schmelzenden) Permafrost an der Zugspitze ab (vgl. Haltepunkt 10 und Haltepunkt 11). Der inhaltliche Schwerpunkt des Lehrpfades liegt jedoch im Reintal selbst. Darum deckt die relativ kurze, landschaftlich jedoch sehr reizvolle Wanderung bis zum Oberen Reintalanger (nur wenig oberhalb der Reintalangerhütte) bereits 9 der 11 Haltepunkte des Lehrpfades ab.
Die Haltepunkte sind im Verlauf des Wanderweges mit orangefarbenen, quadratischen Tafeln gekennzeichnet (10 cm · 10 cm). Aufgrund der Distanz von über 22 Kilometern und des Höhenunterschieds von 2231 Metern ist der gesamte Lehrpfad nicht (oder nur für Hartgesottene!) an einem Tag zu durchwandern. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen in der Reintalangerhütte (1366 m ü. M.) im Reintal und in der Knorrhütte (2052 m ü. M.) am unteren Rand des Zugspitzplatts. Die Gehzeit vom Skistadion in Garmisch-Partenkirchen bis zur Reintalangerhütte beträgt vier bis fünf Stunden, bis zur Knorrhütte sind weitere zwei (steile!) Stunden und von dort bis zum Zugspitzgipfel nochmals etwa drei bis vier Stunden einzurechnen. Falls Sie bei Ihrer Wanderung eine Markierung des Lehrpfades übersehen sollten, besteht bei zahlreichen Haltepunkten die Möglichkeit, die besprochenen Phänomene aus einem anderen Blickwinkel nochmals zu betrachten und nachzuvollziehen.
Nach einer kurzen Einführung in die »geologische Ausgangssituation« liegt das Hauptaugenmerk des Lehrpfades auf alpinen Prozessen, die das Reintal seit dem Ende der letzten Eiszeit prägten und immer noch prägen. Diese Prozesse veränderten und verändern das Reintal in unterschiedlichster Intensität, Kontinuität und raum-zeitlicher Ausdehnung und bedingen sehr unterschiedliche - jedoch charakteristische - Reliefformen, die heute im Reintal zum Teil lehrbuchartig ausgebildet sind.
Einerseits hoffen wir, Ihnen mit diesem Buch einen informativen Begleiter auf dem alten Weg zur Zugspitze bereitzustellen. Andererseits liegt uns besonders am Herzen Ihren Blick für das Lesen einer Hochgebirgslandschaft zu schärfen und das Reintal als ein sensibles und nicht im Gleichgewicht befindliches, hochalpines Einzugsgebiet bewusst wahrzunehmen.
Während der Forschungsarbeiten im Reintal und auf der Zugspitze kamen sowohl traditionell bewährte als auch sehr moderne Technologien zur Anwendung. In Verknüpfung mit den Inhalten der elf Haltepunkte gibt der zweite Teil dieses Buches auch einen methodisch-technischen Einblick.
Abschließend wird kurz ein internetbasiertes Geographisches Informationssystem - das Reintal-WebGIS - vorgestellt. Ein virtueller Lehrpfad bietet Ihnen hier die Möglichkeit die Wanderung vorzubereiten oder Revue passieren zu lassen. Zudem können vielfältige wissenschaftliche Daten visualisiert und einfache räumliche Analysen online durchgeführt werden.
Mithilfe von fünf Projektgruppen der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Eichstätt-Ingolstadt, Halle-Wittenberg, Bonn und Salzburg wurden die vorliegenden Ergebnisse größtenteils im Rahmen des Forschungsprojektes »SEDimentkaskaden in Alpinen Geosystemen« (SEDAG) erarbeitet. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Projektpartnern.
Joachim Götz ist Diplom-Geograph und arbeitet seit 2006 als Doktorand in der Arbeitsgruppe »Geomorphologie und Umweltsysteme« an der Universität Salzburg.
Lothar Schrott ist Professor für Geographie an der Universität Salzburg und Leiter der Arbeitsgruppe »Geomorphologie und Umweltsysteme«.
David Morche ist Diplom-Geograph und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geowissenschaften der Martin-Luther-Universität in Halle an der Saale (Sachsen-Anhalt).
Tobias Heckmann ist Wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für Physische Geographie er Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Florian Haas ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und beschäftigt sich mit dem Thema »Steinschlagmessungen mit terrestrischem Laserscanning« unter anderem auch im Höllental.
Martin Geilhausen ist Diplom-Geograph und Doktorand in der Arbeitsgruppe »Geomorphologie und Umweltsysteme« an der Universität Salzburg.
Michael Krautblatter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Geomorphologie an der Universität Bonn.
Sarah Verleysdonk ist Doktorandin in der Arbeitsgruppe Geomorphologie an der Universität Bonn.
Karl-Friedrich Wetzel ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Geographie der Universität Augsburg. Seine Untersuchungen im Zugspitzgebiet sind Teil des Engagements der Universität Augsburg an der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus.
Volker Wichmann arbeitet als »Senior Researcher« bei »alpS - Zentrum für Naturgefahren- und Riskomanagement GmbH« und als Leiter der Technischen Entwicklung bei der LASERDATA GmbH in Innsbruck.
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