Aus der Erdgeschichte Deutschlands sind mit dem Nördlinger Ries und dem benachbarten Steinheimer Becken nur zwei größere Meteoritenkrater bekannt. Wahrscheinlich gehen beide sogar auf ein und dasselbe kosmische Ereignis vor etwa 15 Millionen Jahren zurück. Infolge dieser Meteoriten-Einschläge wurden gewaltige Mengen an Gesteinsmaterial aus den Kratern gesprengt, ballistisch transportiert und bis über 180 Kilometer vom Zentrum des Nördlinger-Ries-Kraters entfernt abgelagert. Einzelne solche Gesteinstrümmer dieser mittelmiozänen Schuttdecke findet man heute noch im Brockhorizont der Oberen Süßwassermolasse, der nur in Süddeutschland und in der Ostschweiz gebietsweise aufgeschlossen ist. Die in der Broschüre beschriebenen und abgebildeten Strahlenkalke (»Shatter-Cones«) sind sehr seltene Fundstücke aus dem Brockhorizont. Es handelt sich um die ersten eindeutigen Nachweise derartiger Impakt-Gesteine aus der Schichtenabfolge des Molassebeckens in Süddeutschland.
Strahlenkalke (Shatter-Cones) (E-Book)
2014. [Deutsch] – 16 Seiten, 13 Farbabbildungen, 2 Tabellen.
24,0 x 17,0 cm, geheftet.
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1. Einleitung 2
2. Forschungsgeschichte 2
3. Strahlenkalke bzw. Shatter-Cones: Produkte der Stoßwellen-Metamorphose 4
4. Strahlenkalk-Fundstellen in der Oberen Süßwassermolasse Südwestdeutschlands 5
4.1 Tobel Oelhalde Süd (Hochgeländ bei Biberach an der Riß) 6
4.2 Wannenwaldtobel (Hochgeländ bei Biberach an der Riß) 6
4.3 Kleintobel bei Ravensburg/Weingarten 7
5. Biberacher und Ravensburger Brockhorizont 10
6. Strahlenkalke bzw. Shatter-Cones aus dem Brockhorizont in Oberschwaben 11
7. Fernauswürflinge des Nördlinger-Ries-Impaktes 12
8. Dank 15
9. Literatur 15
Strahlenkalke bzw. Shatter-Cones stellen heute eigenartige Leitgesteine bzw. -strukturen dar für die sichere Identifizierung von Impaktkratern (Meteoritenkrater). Mit vorliegender Arbeit werden nun erste Funde derartiger Impakt-Gesteine aus der mittelmiozänen Oberen Süßwassermolasse in Oberschwaben vorgestellt. Es sind dies eindeutige geologische Zeugnisse eines Impaktereignisses in Südwestdeutschland zur Zeit des Mittel-Miozäns. Die Fundpunkte der Strahlenkalke bzw. Shatter-Cones liegen etwa 110 bzw. 140 Kilometer südsüdwestlich des Nördlinger Rieses, einem bis heute erhaltenen Impaktkrater mit etwa 24 Kilometer Durchmesser. Die geographische Position der betreffenden Molasse-Fundstellen in Bezug zum Ries-Krater und auch die Ausbildung der Shatter-Cones aus Oberschwaben zeigen, dass es sich hierbei um Fernauswürflinge (Fern-Ejekta) dieser gewaltigen Naturkatastrophe handelt.
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