Die paleozänen und untereozänen Foraminiferen des ostbayerischen und salzburgischen Helvetikums werden monographisch dargestellt. Die Auswertungen ergaben 334 Taxa mit 302 Arten und Unterarten aus 111 Gattungen und 31 Familien. 3 neue Arten, Cribrebella traubi, Cibicidoides campanella und Epistomina pozaryskae werden aufgestellt. Die meisten Taxa werden beschrieben und abgebildet.
Anhand der hohen Diversität der Planktonforaminiferen gelang es, die meisten Proben mit der Internationalen Plankton-Foraminiferen-Zonierung zu korrelieren. Sedimente vom Unter-Paleozän (pseudobulloides-Zone, P 1b) bis in das Unter-Eozän (?formosa-Zone, P 7) konnten nachgewiesen werden. Bei den reichen, hochdiversen Benthosvergesellschaftungen des Paleozäns handelt es sich um typische Midway-Faunen mit charakteristischen Elementen des mittleren/äußeren Schelfs. Vertreterflacherer Zonen sind in den meisten Proben vorhanden. Das Verhalten der Foraminiferenfaunen im STEHLI-Diagramm bestätigt diese Aussage. Nach palökologischen Gesichtspunkten wurde für jede Planktonzone eine Benthosassoziation erarbeitet. Eine Wassertiefe von max. 200 m dürfte im Paleozän wohl nicht unterschritten worden sein. Ab dem Zeitbereich Ober-Paleozän / Unter-Eozän stellen sich Flachwasserverhältnisse ein.
Die engen faunistischen Beziehungen zu den Foraminiferenvergesellschaftungen Polens weisen auf einen langgestreckten Schelf hin, der über die polnischen Sedimentationsräume und Süd-Schweden mit dem Nord-Atlantik in Verbindung stand. Des weiteren lassen sich Beziehungen zu Tunesien und der Golfküstenebene der USA herstellen. Aus dieser Konstellation entsteht das Bild eines im Paleozän vollständig von Schelfmeeren umgebenen Europas.
Nach den Ergebnissen ist als Sedimentationsraum ein mittlerer/äußerer Schelf weitab vom Festland denkbar, der von Inseln geprägt wird.
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