In der Studie wird pompejanische Wohnarchitektur nicht als Resultat ästhetischer oder durch Zufälle bestimmter Gestaltungsprinzipien, sondern als ‚Zeichen’ für den Status des Hausherren, als gesellschaftliche Ausdrucksform oder – ganz allgemein – als soziokulturelles Phänomen verstanden. Dieser Ansatz ermöglicht es, Umgangsformen und Verhaltensweisen der Benutzter (Bewohner und Besucher) aus archäologischen Befunden abzuleiten. Vor dem Hintergrund einer historischen Abfolge unterschiedlichen Umgangs mit (Wohn-)Raum wird auch ein Wandel in den Beziehungen der Benutzer zueinander sichtbar.
Domus frequentata – Anspruchsvolles Wohnen im pompejanischen Stadthaus (E-Book)
1999. [German] – 2 Parts:
1. Text-Volume: 400 pp., 108 black-and-white figures.
24,5 x 17,3 cm, Hardcover.
2. Plate-Volume: 8 folded plates with floor plans [47 x 66 cm].
24,5 x 17,3 cm, Hardcover.
Series: Studien zur antiken Stadt
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Inhaltsverzeichnis 5
Vorwort 7
Abkürzungsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 12
I. Einleitung 15
II. Die Bezeichnung der Wohnräume 23
III. Der Wohnraum als sozialer Raum 41
IV. Italisches atrium und hellenistisches Peristyl 49
1. Die atria des 2. und 1. Jhs. v. Chr. 49
1.1 Die atria bei Vitruv 49
1.2 Die symmetrische Gestaltung großer atria in den Doppelatriumhäusern 52
Die Unterscheidung von Haupt- und Nebenatrium 52
Zur Funktion einer symmetrischen Raumgestaltung in den atria 69
1.3 Von den Vor- und Nachteilen eines zweiten atrium 73
Späthellenistische Doppelatriumhäuser als Peristylhäuser 73
Der Verzicht auf das Nebenatrium 84
1.4 Das Atriumhaus als Wohneinheit 89
Die Verteilung und Gruppierung der Wohnräume am atrium 89
Die Beschneidung des atrium 104
1.5 Die Ausstattung des atrium 108
Reflexe einer Möblierung der frühen atria 108
Das spätrepublikanische atrium als "privates forum" 114
Exkurs 1: Die lararia 121
1.6 Zusammenfassung 125
2. Die Übernahme des Peristyls in die städtische domus 127
2.1 Das Peristyl als städtische Leitform 127
Zum Umgangscharakter des Peristyls 127
Exkurs 2: Die Casa di Epidius Rufus 132
Rumpfperistyle und Viridarien 135
Die Anlage von mehreren Peristylen 139
2.2 Die Verlegung der Wohnräume an das Peristyl 144
2.3 Die fauces und ein tablinum als Vestibül 151
2.4 Die Errichtung von Peristylhäusern im städtischen Kontext 154
2.5 Zusammenfassung 158
V. Die Villa als Vorbild spätrepublikanischer Wohnqualität 159
1. Die neuen Wohnbereiche des 1. Jhs. v. Chr. 159
1.1 Die Raumfolge der Casa del Labirinto – ein städtisches Modell ? 161
1.2 Die standardisierte Raumvielfalt in den Villen 170
1.3 Die Raumfolgen der Stadthäuser 186
Die bevorzugte Lage an der Rückseite des Hauses 186
Raumfolgen an den seitlichen porticus 193
Die Notwendigkeit von Kompromissen 197
Die Beschränkung der Raumvielfalt auf die triclinium-cubiculum-Einheit 203
1.4 Zusammenfassung 208
2. Strukturmerkmale spätrepublikanischer Raumfolgen 210
2.1 Ordnungskriterien bei der Anlage städtischer Raumfolgen 211
2.2 Aufbau und Gestaltung spätrepublikanischer Wohnräume 213
Die oeci 213
Die triclinia 215
Die cubicula 219
2.3 Die Bedeutung und Nutzung von Türen 229
2.4 Zur raumdifferenzierenden Funktion der Wandmalerei 240
2.5 Resumée oder: Wo wohnten die Kolonisten? 252
3. Der Bade- und Wirtschaftstrakt in spätrepublikanischen domus 256
3.1 Der Besuch des hauseigenen Bades 256
3.2 Quantum hominum unus venter exercet – Zur Funktion der culinae 267
4. Zwischen Ruhe und Bewegung – Die Dynamik des "Wohnens" 275
4.1 Der Weg in die domus – die domus als Weg 275
4.2 Mobiliar und Körpersprache – Zur Benutzung der Wohnräume 281
Exkurs 3: Sommer- und Winterwohnräume 287
4.3 Interdiu severa, nunc hilaria – "Soziale Zeit" und die Veränderung der Etikette 288
4.4 Zusammenfassung 296
VI. Die kaiserzeitliche Inszenierung des Wohnraumes 299
1. Die Ordnung des Interieurs 301
1.1 Die Neugestaltung der atria 301
Von der Schöpfstelle zum Brunnenhof 301
Das atrium als "kleiner Garten" 309
1.2 Neue Festsäle am Peristyl 313
1.3 Dreiraumgruppen oder die architektonische Einbindung der cenationes 322
1.4 Ordnung und Übersicht in kaiserzeitlichen Wohnräumen 332
Reduzierte Raumvielfalt 332
Die Wanddekoration 334
Die Dekoration von Böden und Decken 340
2. Der Peristylgarten: zur Gastronomie des Auges 347
2.1 Vom Platanenhain zum hortus conclusus 348
2.2 Ruhe statt Bewegung: Der gefesselte Blick 359
2.3 Der "Verlust des Körpers": Zur Funktion der Schaufassaden 364
2.4 "Conspicious consumption" im Kreise der amici 369
VII. Zusammenfassung 375
Gebäuderegister 379
Quellenregister 383
Literaturverzeichnis 385
Sachen, Personen, Orte 391
Tafelverzeichnis 397
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