Shatter-Cones stellen die bisher einzig sicheren makroskopischen Belege für die Wirkungen von Impaktbzw. Stoßwellenmetamorphose dar und werden deshalb weltweit zur Entdeckung und zum Nachweis von Impaktkratern herangezogen.
Im Rahmen unserer Untersuchungen haben wir Shatter-Cones untersucht, die während des Ries-Impaktes gebildet wurden und aus oberjurassischen Kalken bestehen. Diese Shatter-Cones (bzw. »Strahlenkalke«) wurden in verschiedenen Abständen zum Ries-Impakt-Zentrum gefunden. Die Fundstellen dieser Shatter-Cones liegen auf einem Shatter-Cone-führenden »Auswurfstrahl«, der sich vom Ries-Zentrum in südsüdwestlicher Richtung über eine Strecke von etwa 180 km erstreckt. Unsere Untersuchungsergebnisse lassen sich mit der empirischen Formel V = 0,1133D + 12,137 beschreiben, in der »D« den Abstand (in Kilometern) zum Ries-Zentrum darstellt und »V« den sogenannten »V-Winkel« (in °) der korrespondierenden Shatter-Cones bedeutet. Der lineare Zusammenhang wird durch das Bestimmtheitsmaß »R2« von 0,9565 unterstützt.
Zusätzlich kann entlang des Shatter-Cone-führenden Ries-Auswurfstrahls festgestellt werden, dass mit zunehmender Auswurfdistanz auch der Anteil an stratigraphisch älterem Ejekta-Material (mittel- und unterjurassische bis obertriassische Gesteine) zunimmt.
Schlüsselwörter: Shatter-Cones, Strahlenkalke, Stoßwellenmetamorphose, V-Winkel, Ries-Impakt, Steinheim- Impakt, Ries-Ejekta, Impakthorizont, Nordalpines Molassebecken, Mittel-Miozän.
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