Die einen entstehen hoch in den Wolken bei frostiger Kälte, die anderen tief in der Erde in der Gluthitze von Magma. Diese sind wenige Stunden alt und überfallen in großen Mengen ganze Länder, jene sind Milliarden Jahre alt und verbergen sich an wenigen Orten der Erde. Die einen legen sich als geschenkte Juwelen auf den Wintermantel, so zart, dass der leiseste Hauch sie zerstört. Die anderen werden aufwendig zu Schmuck verarbeitet und sind das Härteste und Beständigste, das wir kennen. Doch beide wachsen nach festen natürlichen Regeln, in gleicher Größenordnung, sind überwiegend weiß, reflektieren glänzend das Licht und brechen es in seine Spektralfarben. Schneekristalle und Diamanten sind Minerale, kristalline chemische Substanzen, wunderbare Formen aus der Schatzkammer der Natur. Sie sind hervorgegangen aus Wechselwirkungen zwischen winzigen Elementarteilchen, von denen sich Trillionen zusammen gefunden haben müssen, bis wir die Kristalle mit bloßen Augen sehen können.
Eine Verwandtschaft beider ahnte man schon vor über 2000 Jahren. In der Antike meinte man, der Diamant sei eine Variante von Bergkristall, und Bergkristall sei ewiges Eis. Krystallos ist das griechische Wort für »Eis«.
Das Buch vermittelt Wissenswertes und Erstaunliches über Art und Herkunft dieser Kristalle. Es macht die unglaubliche Vielfalt der Schneesterne, die in den Bildern sichtbar werden, verständlich und zeigt auch das Lebenselixier Wasser in neuer Weise. Der Verfasser nimmt den Leser mit in die Welt der Eisberge und der Wolken und lässt sie dreidimensional erleben. Der zweite Teil widmet sich dem Diamanten in der Schönheit, die er nicht nur in geschliffener Form, sondern auch in seinen Naturformen zeigt. Er schildert berühmte Diamanten und lässt den Koh-i-Noor in seiner ehemaligen Form erstrahlen. Er führt zu abenteuerlichen Geschichten von Schahs und Maharadschas, aber auch zu den Anfängen des Lebens, in die Tiefen der Erde und bis in eine Zeit vor Beginn unseres Sonnensystems.
Dieses Buch mitsamt der beigefügten CD macht Schnee und Diamanten in einzigartiger Weise sichtbar: dreidimensional in mikroskopischer Vergrößerung. Im Buch sind die Objekte als Farbbilder zu sehen. Die Stereobilder auf der CD betrachtet man mit der beiliegenden Anaglyphenbrille. Dabei blickt das linke Auge durch den roten, das rechte durch den cyanblauen Filter. Die Nummern der Abbildungen im Buch und auf der CD entsprechen sich.
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